Gemeinsamer Workshop zwischen der Landeshauptstadt München und der NordAllianz
Am Mittwochmorgen fand im Bürgerhaus Unterföhring ein Workshop zwischen Vertreterinnen und Vertretern der NordAllianz und der Landeshauptstadt München statt. Dabei ging es um das Projekt ‚Digitaler Zwilling‘: Seit Beginn des Jahres 2019 entsteht in München ein virtuelles Abbild der Stadt. Dies bedeutet, dass alle Daten über die Systeme der Stadt innerhalb einer digitalen Landkarte gesammelt werden, mit dem Ziel, diese Informationen gebündelt zu visualisieren. Als digitale Kopie der realen Stadt bzw. der Region kann ein digitaler Zwilling auch Modelle oder Simulationen enthalten, sodass zum Beispiel Änderungen an der Verkehrsführung erst digital getestet werden können, bevor man diese real in die Tat umsetzt. Dies spart Zeit und Aufwand. Voraussetzung für das digitale Abbild ist eine umfassende Datenbasis, diese wird in München im sogenannten ‚GeoPortal‘ gesammelt, welches auf einer Open Source-Software basiert, die bereits in mehr als 20 Kommunen in Deutschland erfolgreich genutzt und gemeinsam weiterentwickelt wird.
Geodatensammlung ist nicht nur ein Thema für die Großstadt
Die Sammlung von urbanen Daten findet am besten auch über die Grenzen der Stadt hinaus statt, da beispielsweise Verkehrsströme ja nicht an der Stadtgrenze enden, sondern bis in das Umland hineinreichen. Gerade in München ist die Stadt mit dem Umland eng verflochten und die städtebaulichen Herausforderungen wie die Lenkung des Verkehrs oder die Verbesserung von Radwegen sind Fragestellungen, die in der Stadt und in den angrenzenden Landkreisen gleichermaßen und nur im Austausch miteinander gelöst werden müssen.
Gemeinsamer Workshop mit dem Ziel der interkommunalen Zusammenarbeit
Der gestrige Workshop stand unter dem Ziel, gemeinsame Anwendungsfälle für die NordAllianz und die Landeshauptstadt im Rahmen des ‚Digitalen Zwillings‘ zu definieren. Zunächst präsentierte Projektleiter Markus Mohl (GeoDaten Service, Kommunalreferat) die Eigenschaften des Münchener GeoPortals, anschließend fand ein reger Austausch über die Verwendungsmöglichkeiten des Portals in der NordAllianz zwischen allen Teilnehmenden statt. Die Vertreterinnen und Vertreter aus den NordAllianz-Kommunen aus verschiedensten Fachabteilungen wie beispielsweise der Wirtschaftsförderung, den Umwelt- oder Bauabteilungen definierten gemeinsam zahlreiche mögliche Anwendungsfälle, sogenannte ‚Use cases‘, wie das GeoPortal für die NordAllianz genutzt werden könnte. Ein wichtiger Anwendungsfall, der bei vielen Teilnehmenden Anklang fand, war beispielweise der Vorschlag von Garchings Bürgermeister Dr. Dietmar Gruchmann, der die gemeinsame Erfassung der Straßenzustandsanalyse vorschlug. Ein weiterer Vorschlag, der auf Zustimmung bei allen Anwesenden stieß, war die Bündelung unterschiedlicher Quellen der Verkehrsmessung in der Region. Hier sind bereits viele Daten vorhanden, jedoch nicht an einer gebündelten Stelle, was die Auswertung der Verkehrssituation für die Kommunen oftmals erschwert. Alle definierten Vorschläge der Teilnehmenden werden nun im Nachgang gebündelt und in einem Bericht aufgearbeitet. Dieser soll dann dem NordAllianz-Gremium in Gänze vorgestellt werden, mit dem finalen Ziel, auch entsprechende Umsetzungsmaßnahmen anzustoßen.