40 Jahre NordAllianz
1982-2022
NordAllianz Chronik
Die Gründungsphase der NordAllianz in den 1980er Jahren
Die Zusammenarbeit der Kommunen Eching, Garching, Ismaning, Neufahrn, Oberschleißheim, Unterföhring und Unterschleißheim begann bereits in den 1980er Jahren. Der Name „NordAllianz“, als Ausdruck des Bewusstseins und der Institutionalisierung als Verbund wurde im Jahre 1982 aus der Taufe gehoben.
Die Kommunen im nördlichen Landkreis München und im Süden des Landkreises Freising konzentrierten sich in der Anfangszeit als loser Interessensverbund, der zunächst auf die Abwehr geplanter und als negativ empfundener Bauprojekte wie bspw. die Einrichtung einer Müll- bzw. Klärschlammdeponie oder einer Müllverbrennungsanlage in der Region. Dadurch wurde der Zusammenhalt der Kommunen untereinander gestärkt und ein zunächst informeller Austausch der „Allianz nördlich der Stadt München“ gepflegt, in der die damals noch sieben Kommunen Garching, Eching, lsmaning. Neufahrn. Oberschleißheim und Unterschleißheim sowie Unterföhring mehrmals im Jahr zusammentrafen.
Die Verstetigung der Zusammenarbeit
Es zeigte sich in vielen Bereichen, dass interkommunaler Zusammenhalt wertvoll ist, um Widerstände zu überwinden. Bei einer gemeinsamen Sondersitzung der Gemeinderäte am 11. Mal 1983 in Garching erhob die NordAllianz offiziell die Forderung, eine Positivplanung für den belasteten Raum zu erstellen, um das weitere Fortschreiten von Großbauprojekten, die nicht zur Lebensqualität in der Region beitragen, zu verhindern: Mit Erfolg, denn schon am 27. Januar 1984 wurde den kommunalen Rätinnen und Räten der NordAllianz vom Bayerischen Umweltministerium die Erstellung eines „Positivgutachtens für den Münchner Norden“ in Aussicht gestellt und die Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München auf eine positive Basis gestellt. Im März 1988 wurde das fachübergreifende räumliche Entwicklungskonzept unter dem Titel „Gutachten Münchner Norden“ vorgestellt. Es enthielt eine umfangreiche Bestandsaufnahme und konkrete Vorschläge für eine positive Entwicklung der Region, außerdem wurden Ausgleichs- und Entlastungsmaßnahmen benannt. Nicht zuletzt wurde ein großräumiges Grünsystem konzeptioniert und die Erhaltung der Heideflächen in der Region vorgeschlagen.
Dieses Gutachten hat die weitere Entwicklung im Norden von München stark beeinflusst. Auswirkungen sind noch heute spürbar. Erstes konkretes Ergebnis war die Gründung des Heideflächenvereins am 17. Dezember 1990. Mit dem Ziel der Erhaltung und Ausdehnung der Heide auf deren ursprünglichem Areal schlossen sich die Gemeinden Garching, Oberschleißheim, Unterschleißheim, Eching und Neufahrn zu einem Verein zusammen. Ihm gehörten auch die Landkreise München und Freising und der Bezirk Oberbayern an, der jedoch 2004 wieder ausschied. Dafür gesellte sich die 1999 die Stadt München hinzu, weil auch auf Stadtgebiet Heideflächen wieder hergestellt werden sollten. Dies erfolgt mit dem Aufbau der „Fröttmaninger Heide“, deren Gelände 2007 vom Verein gekauft wurde.kunfsbedarf mit Rat und Tat zur Seite.
Die weitere Entwicklung: Aufnahme der Gemeinde Hallbergmoos im Jahr 2005
In den folgenden Jahren arbeitete die NordAllianz im Rahmen von regelmäßigen Treffen weiter. Einen wesentlichen Entwicklungsimpuls gab die Eröffnung des neuen Flughafens im Erdinger Moos, was insbesondere der Gewerbeentwicklung der Region Vorschub gab. Die Region begann gemeinsam die Ansiedlung innovativer und wirtschaftsstarker Unternehmen. Dazu diente zum Beispiel ein gemeinsamer Stand auf der Immobilienmesse Expo Real und die enge Zusammenarbeit im Gremium zur Entwicklung der „Metropolregion München e.V.“. Diese enge Verflechtung im Umfeld des Flughafens führte dazu, dass im Jahre 2005 die Gemeinde Hallbergmoos als achte Kommune in die NordAllianz aufgenommen wurde und der Verbund in seiner bis heute bestehende Form entstand.
Der bislang letzte gemeinsame Abwehraktion richtete sich gegen die vom Münchner Hauptbahnhof zum Flughafen geplante Trasse für die Magnetschwebebahn Transrapid. Sie sollte alternativ die Gemeinden Unterföhring und Ismaning im Osten oder Oberschleißheim, Unterschleißheim, Eching und Neufahrn im Westen durchqueren. Hier bewährte sich die Solidarität der Kommunen erneut. Auch die nicht betroffenen Kommunen sprachen sich in einer gemeinsamen Sondersitzung am 5. Dezember 2007 in Unterschleißheim gegen das Projekt aus. Auch wenn dieser Protest wohl nicht ausschlaggebend für den Bürgerentscheid und das Ende der Planungen des Transrapids war, so bedeutete er doch eine weitere Bewährungsprobe für den Zusammenhalt der NordAllianz.
Die aktuellen Projekte der NordAllianz
In den frühen 2000ern lag der Fokus der Zusammenarbeit vor allem auf der Entwicklung als Gewerbe- und Immobilienstandort. Im Zuge der Dringlichkeit der nachhaltigen Entwicklung der Region sind jedoch in den letzten Jahren die Themen klimafreundliche Mobilität, Ausbau der Radinfrastruktur und die Messung der regionalen Luftqualität in den Vordergrund der Zusammenarbeit gerückt. Ziel ist es, durch gemeinsame Projekt die klimafreundliche Entwicklung der Region weiter voranzutreiben.
Seit 2019 wurde die Zusammenarbeit durch die Einrichtung einer gemeinsamen Geschäftsstelle institutionalisiert. Dadurch konnte sich die NordAllianz bereits erfolgreich auf Fördermittel bewerben, wie zum Beispiel die Erstellung einer Digitalisierungsstrategie für die Bereiche Mobilität & Verkehr, Wohnen & Siedlungsentwicklung und Open Data.
Die NordAllianz-Kommunen pflegen einen regelmäßigen Austausch, die acht Bürgermeister kommen alle acht Wochen in einer gemeinsamen Sitzung zusammen und entscheiden über gemeinsame Projekte. Aber auch der Austausch über alle Abteilungen der Verwaltungen hinweg ist sehr gut und man steht einander auch bei alltäglichen Fragen und Auskunfsbedarf mit Rat und Tat zur Seite.
