Luftmessungen in der NordAllianz
Unser Pilotprojekt (Projekt-Zeitraum: September 2019 bis Juni 2021) umfasst die Messung der Schadstoffe Feinstaub, Stickstoffdioxid, Ozon um, die Luftqualität in der Region ermitteln zu können. Unsere Luftqualitätssensoren sind flächendeckend an 35 Standorten installiert, geplant ist das Projekt über einen Pilot-Zeitraum von 24 Monaten. Die Daten werden im Kontext von weiteren Daten wie beispielsweise Wetterdaten analysiert, um einen umfassenden Eindruck über die lokale Luftqualität zu erhalten. Eine Wanderausstellung* erklärt zudem anschaulich alles rund ums Thema Luftqualität.
*Coronabedingt sind aktuell alle Termine leider verschoben, wir informieren an dieser Stelle, sobald es neue Termine gibt!
Das Thema Luftqualität ist für uns ein besonderes Anliegen, denn gute Luft ist für alle Menschen lebenswichtig
Hier wollen wir absolute Transparenz schaffen. Wir haben uns für die Messung der Luftqualität in unserer Region im Norden von München entschieden, um diese Werte auch in unsere kommunalen und regionalen Planungen miteinfließen zu lassen. Damit leisten wir einen Beitrag zum Schutz von Mensch und Umwelt. Wir haben die Daten in mehreren wissenschaftlichen Gutachten auswerten lassen, aktuell findet ein Abgleich mit Passivsammler-Daten (NO2 Belastung) statt.
FAQ’s zum Thema Luftqualität
Diese Apps und Websites helfen jedem einzelnen die Luftqualität zu verbessern:
„NABU Siegel-Check“
Der „NABU Siegel-Check“ erkennt schon beim Einkauf welche Nahrungsmittel und Getränke gut für die Umwelt sind. Die App des Naturschutzbundes erleichtert somit den Durchblick im Label-Dschungel. Die App zeigt auf einen Blick, ob Lebensmittel ökologisch empfehlenswert sind oder eher nicht. Dazu muss der Nutzer nur mit der App den Strichcode
oder ein Siegel auf der Verpackung abfotografieren und erhält sofort Informationen darüber, um welche Kennzeichnungen es sich handelt und welche Lebensmittel gut für Umwelt, Klima und Natur sind.
„Stadtradeln“
Die Aktion Stadtradlen bietet für alle BürgerInnen eine bewährte, leicht zu bedienende App um gemeinsam mit Anderen in der Gemeinde oder der Stadt beim Radeln Punkte zu sammeln und so das Klima zu schützen. Alle acht NordAllianz-Kommunen sind jedes Jahr fleißig beim Stadtradeln dabei und laden jede neue Radlerin und jeden Radler herzlich zum Mitmachen ein. Einfach runterladen, anmelden und los geht’s!
„UmweltMobilCheck: Wie stark schadet eine Reise der Umwelt?“
Mit Hilfe dieses Internet-Rechners wird die Umweltbilanz von Reisen mit verschiedenen Transportmitteln wie Bahn, Auto oder Flugzeug in Europa verglichen. So funktioniert es: Auf www.bahn.de eine Reiseverbindung suchen, Start- und Zielort eingeben, auf „Suchen“ und anschließend auf die Schaltfläche „UmweltMobilCheck“ – die mit der Blume – klicken.
Nein, da der Transport von Schadstoffen in der Atmosphäre je nach Windverhältnissen weiträumig sein kann und somit auch angrenzende Länder erreicht.
Nein, die gesammelten Luftqualitätsdaten der Sensoren in der NordAllianz sind nicht vor Gericht gülitg. Dies liegt daran, dass die Sensoren nicht nach der Neununddreißigsten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über Luftqualitätsstandards und Emissionshöchstmengen – 39. BImSchV) zertifiziert sind. Man kann mit diesen Luftqualitätsdaten daher nicht überprüfen, ob es Grenzwertüberschreitungen in der NordAllianz gibt, jedoch zeigen die Werte an, ob eine Tendenz zur Überschreitung vorliegt oder nicht.
Die Richtwerte gehen auf Studien zurück, in denen Wirkungen bei kurzfristiger Exposition (z.B. bei erhöhten Stunden, 8h-Werten oder Tageswerten) oder auch bei langfristiger Exposition festgestellt wurden, wenn z.B. während des gesamten Jahres hohe Werte auftreten, die zu erhöhten Jahresmittelwerten führen. So gilt beispielsweise für PM10 (Feinstaub, Teilchen mit einem Durchmesser < 10 µg/m3) ein Tagesrichtwert und ein Jahresgrenzwert. Der Tagesrichtwert wird häufig in so genannten Feinstaubepisoden überschritten (meist im Winter bei Inversionswetterlagen mit schlechter Durchmischung der Atmosphäre). Diesbezüglich werden Tagesmittelwerte gezählt, die über 50 µg/m3 liegen. Ist dies öfter als 35 x im Jahr der Fall gilt der Richtwert als überschritten. Ist man langfristig Konzentrationen über 40 µg/m3 ausgesetzt (d.h. bei Jahresmittelwerten > 40 µg/m3), gilt der Jahresgrenzwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit als überschritten. Die unterschiedlichen zeitlichen Bezüge der Richtwerte basieren somit auf deren festgestellten, schädlichen Wirkungsdauer.
Quelle: Deutscher Wetterdienst (2019); Umweltbundesamt (2019)
- Zu viel Stickstoff in der Luft lässt Bienen und andere Insekten sterben. Bienen sind sehr wichtig für die Natur, um zum Beispiel Obstbäume zu bestäuben. Ohne Bestäubung kann kein Obst geerntet werden.
- Schlechte Luft ist teuer. Durch schlechte Luft entstehen höhere Ausgaben für den Staat, wie zum Beispiel durch Krankenhauskosten, Schäden an Gebäuden oder verringerte Erträge in der Landwirtschaft.
- Schlechte Luft ist schlecht für den menschlichen Körper. Insbesondere unsere Lunge leidet unter Schadstoffen in der Luft. Feinstaub kann zum Beispiel zu Atemwegsentzündungen führen. Je kleiner die Feinstaubpartikel sind, desto höher ist das Risiko zu erkranken, da kleine Partikel nicht einfach wieder einfach wieder ausgeatmet werden können.
- Schlechte Luft, insbesondere durch Stickstoffoxide, führt zu einer Überdüngung von Ackerböden, auf denen Nutzpflanzen angebaut werden. Pflanzen brauchen Dünger – aber zu viel Dünger lässt sie absterben. Der Überschuss an Stickstoff in der Luft wird nicht nur vom Straßenverkehr und der Industrie verursacht, auch die Landwirtschaft selbst verursacht den Stickstoffüberschuss im Naturkreislauf, zum Beispiel durch zu viel Dünger auf Feldern.
- Zu viel Ozon in der Luft führt zur Schädigung von Pflanzen. Diese können sich verfärben oder ihre Blätter sterben ab. Im Falle von Bäumen kann Ozon auch langfristige Effekte haben, zum Beispiel werden sie empfindlicher gegenüber Schädlingen.
Quelle: Umweltbundesamt (2019): Luftqualität – Wirkungen auf die Gesundheit;
Ein Überschuss an Stickstoff stört das Gleichgewicht des Ökosystems. Stickstoffliebende Pflanzen verdrängen andere Pflanzenarten, darunter leidet die biologische Vielfalt. Überschüssiger Stickstoff wird im Boden als Nitrat ausgewaschen und belastet damit das Grundwasser aus dem unser Trinkwasser gewonnen wird. Nitrat kann krebserzeugend wirken und ist besonders für Säuglinge gefährlich. Deshalb muss das Trinkwasser von vielen Wasserversorgern aufbereitet werden, dies ist aufwändig und teuer. Stickstoffdioxide können zudem, besonders in Kombination mit Feinstaubm, die Atemwege sowie das Herz- und Kreislaufsystem schädigen.
‚µg/m3‘ (Mikrogramm pro Kubikmeter) ist eine Einheit zum Messen von Schadstoffen in der Luft.
Quelle: Europäische Umweltagentur (2019)
Die Neununddreißigste Verordnung des Bundes-Immissionsschutzgesetz kurz 39. BImSchV ist eine Bundesrechtsverordnung, die der unmittelbaren Umsetzung europäischer Richtlinien zur Luftreinhaltung in deutsches Recht dient und rechtliche Standards über Luftqualität und Emmisionshöchtsmengen regelt. In dieser Verordnung sind Grenz-, Leit-, Richt-, Immisionswerte geregelt. Die Bewertung der Luftqualität erfolgt anhand der nach EU-Recht gesetzlich festgelegten Grenzwerte. Die Verordnung dient der Umsetzung der Richtlinie 2008/50/EG in deutsches Recht. Ziel ist es, schädliche Auswirkungen von Luftschadstoffen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu vermeiden oder zu verringern. Die Luftmessungen der Metropolregion München Nord finden Sie hier!
Quellen: Umwelt Bundesamt (2013); Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (2016)
Die NordAllianz ist ein kommunaler Intressensverbund von acht Kommunen nördlich der Stadt München. Die Kommunen der NordAllianz Metropolregion München Nord haben sich zum Ziel gesetzt, eine gemeinsame, strategische Förderung der Wirtschaft, der Wissenschaft, des Wohnraums und der Umwelt für die Region zu betreiben und den veränderten Mobilitätsanforderungen gerecht zu werden. Im Rahmen der NordAllianz soll die interkommunale Zusammenarbeit gemeinsam gestärkt und gefördert werden. Dazu werden durch die Kommunen gemeinsam definierte Projekte zum Wohle der kommunalen Gemeinschaft und deren Entwicklung vorangetrieben und umgesetzt.
Feinstaub ist eine Kombination von winzigen festen und flüssigen Partikeln, die nach Größe unterschieden werden. Größerer Feinstaub (PM10) kann in die Nasenhöhle eindringen. Kleinerer Feinstaub (PM2,5) kann in die Bronchien und die Lunge gelangen. Je kleiner der Feinstaub, desto gefährlicher ist er, da sehr kleine Partikel nicht ausgeamtet werden können- Eine hohe Feinstaubbelastung kann zu Reizungen und Entzündungen der Atemwege führen. Feinstaub entsteht vor allem durch Verbrennungsprozesse. Autos und die Industrie sind die Hauptverursacher von Feinstaub in der Luft. In der Metropolregion München Nord messen wir neben Feinstaub auch Ozon und Stickstoffdioxid.
Quelle: Umweltbundesamt (2019)
Ozon ist ein Spurengas in der Atmosphäre. In circa 15 bis 30 Kilometer Höhe bildet es die natürliche Ozonschicht, welche die Erde vor der Ultraviolettstrahlung der Sonne schützt. Es gibt jedoch eine weitere Wirkung von Ozon: bei starker Sonneneinstrahlung entsteht aus Stickstoffoxiden in der Nähe des Bodens sogenanntes ‘bodennahes Ozon’, welches zum ‘Sommer-Smog’ führt. Schuld am Sommer-Smog ist vor allem der Straßenverkehr, aber auch die Industrie und Kraftwerke. Personen, die sich an heißen Sommertagen häufig anstrengend körperlich betätigen, aber vor allem Kleinkinder sind durch bodennahes Ozon gefährdet, da dieses Schleimhäute, Augen und die Lunge reizt.
Quelle: Umweltbundesamt (2018)
Stickstoffdioxid ist ein Gas, das bei Verbrennungsprozessen entsteht. Die Hauptquelle für Stickstoffdioxid in der Stadt ist der Straßenverkehr. Zu viel Stickstoffdioxid in der Luft kann zu verschiedenen Erkrankungen führen, wie zum Beispiel Atemnot, Husten, Bronchitis oder Reizung der Augen und der Schleimhäute.
Quelle: Umweltbundesamt (2019)
Zur Verbesserung der Luftqualität kann jede(r) Einzelne seinen Teil beisteuern.
Mögliche Maßnahmen sind:
- Weniger Autofahren & Fliegen
- Langsamer Auto fahren
- Bus und Bahn nutzen
- Kurze Strecken zu Fuß laufen oder mit dem Rad fahren
- Saubere, „grüne“ Energie nutzen
- Auf den Energieverbrauch aufpassen
- Regional und saisonal einkaufen
- Weniger Fleisch essen
Quelle: Umwelt Bundesamt (2016)
Zu den Hauptquellen der Luftverschmutzung gehören folgende Sektoren:
- Verkehr
- Energie
- Industrieprozesse
- Landwirtschaft
- Abfall
Quelle: Umweltbundesamt (2018)
Nein. Es handelt sich bei den gemessenen Daten um Umweltdaten und nicht um personenbezogene Daten.
Die in der NordAllianz installierten Sensoren zur Messung der Luftqualität stammen von der Münchener Firma Hawa Dawa. Ein Netzwerk aus diesen kleinen Messboxen (ca. 40 x 40 x 15 cm) liefert Echtzeit-Informationen zur Luftqualität in der Region der NordAllianz. Die Sensoren der NordAllianz sind per Algorithmus untereinander intelligent verschaltet. Damit wird das Messergebnis für einen Schadstoff mit zusätzlichen Daten, etwa zur Umgebungstemperatur oder zu weiteren Schadstoffen, digital abgeglichen, validiert und kalibriert.
Diese Geräte sind flexibler einsetzbar als die großen Messstationen, mit denen etwa das Landesamt für Umwelt (LfU) misst. Die gemessenen Daten der NordAllianz-Sensoren sind nicht vor Gericht verwertbar, da sie nicht den Richlinien der Verordnung über Luftqualitätsstandards und Emissionshöchstmengen (39. BImSchV) entsprechen. Die Geräte sind jedoch CE zertifiziert und die Messungen werden u.a. anhand eines Referenzsensors kalibriert, der unweit der großen Messstation des LfU am Stachus angebracht ist. In bisherigen Einsätzen, z.B. in der schweizerischen Stadt Bern haben die Sensoren bereits ihre Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt. Alle Sensoren im Feld unterliegen einem kontinuierlichen Qualitätssicherungsprozess der Firma Hawa Dawa.
Die Sensoren erfassen die relevanten Schadstoffe Stickstoffdioxid (NO2), Feinstaub (PM2.5, PM10), Ozon und verschiedene Umgebungsparameter wie Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit. Die Messdaten für die Schadstoffe NO2, PM2.5, PM10 und Ozon werden über ein WLAN-Modul gesichert zunächst an eine Hawa Dawa Datenbank und von da aus auf das Dashboard übertragen.
Es handelt sich bei den gemessenen Umweltdaten nicht um personenbezogene Daten.
Wir alle tragen durch unser Konsumverhalten enorm dazu bei, wie gut die Luft und unser Klima sind. Der Fußabdruck-Rechner zeigt, wie groß der persönliche Anteil am Klimawandel ist. Der individuelle ökologische Fußabdruck lässt sich unter folgendem Link berechnen:
Die Schadstoffbelastung der Luft, im Vergleich zu den vergangenen 25 Jahren, entwickelt sich rückläufig. Die europaweit geltenden Grenzwerte für Überschreitungen der Partikel Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Benzol und Blei werden in Deutschland nicht mehr überschritten. Die Entwicklung von PM10 und NO2 ist zwar rückläufig, allerdings werden nach wie vor die zulässigen Grenzwerte überschritten.
Quelle: Umweltbundesamt (2018)
Ultrafeinstaub ist Staub mit einer Körnung von 0,1 Mikrometer oder kleiner. Unsere Sensoren können nur größere Feinstaub-Partikel messen, in der Größe PM 2,5 und PM 10.
Alle Luftmessungen finden Sie hier!